Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1928.

II. volební období.
6. zasedání.

Původní znění.

1570.

Antrag

der Abgeordneten Josef Geyer, Ing. Jung und Genossen

betreffend den Schutz der Personen, die in den Betrieben beschäftigt sind, welche Radium gewinnen, verarbeiten oder verwenden.

Die Gefertigten stellen folgenden Antrag:

Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen:

Gesetz

vom.......................

betreffend den Schutz jener Personen, die in Betrieben beschäftigt sind, welche Radium gewinnen, verarbeiten oder verwenden.

Die Nationalversammlung der Čechoslovakischen Republik hat folgendes Gesetz beschlossen:

§ 1.

Die Bestimmungen des Gesetzes gelten für alle Personen, die in Betrieben, Unternehmungen und Heilanstalten beschäftigt sind, welche Radium gewinnen, verarbeiten oder verwenden.

§ 2.

In Räumen mit radioaktiver Luft darf sich niemand länger aufhalten, als unbedingt nötig. Diese Räume müssen stets gut gelüftet sein, ev. ist für ausreichende künstliche Ventilation zu sorgen.

§ 3.

Die nötigen lokalen Schutzmaßnahmen für die in Betracht kommenden Personen werden auf Grund der jeweiligen Ergebnisse der wissenschftlichen Forschungen zur Verhütung der Schäden an Personen, die mit Radium beschäftigt sind und damit in Berührung kommen, im Verordnungswege geregelt.

§ 4.

Außer lokalen Schutzmaßnahmen darf die tägliche Arbeitszeit von Personen, die mit Radium, dessen Verbindungen, bezw. in radioaktiver Luft arbeiten, 7 Stunden täglich nicht überschreiten.

§ 5.

Die Sonntage und außerdem 1/2 Tag in jeder Woche sind zur Erholung im Freien dienstfrei zu geben und ist außerdem jährlich mindestens ein Urlaub von 2 mal 21 Tagen, oder 6 Wochen zu gewähren. Wo eine derartige Einteilung nicht möglich ist, sollen die mit Radium und dessen Verbindungen, bezw. in radioaktiver Luft beschäftigten Personen jeden zweiten, längstens dritten Monat gewechselt wurden.

§ 6.

Bei Saisonsbetrieben genügen in der Regel die freien Sonntage, wenn nach der Saison mindestens ein einmonatlicher Urlaub gegeben und nachher höchstens halbtägig mit Radium und dessen Verbindungen, bezw. in radioaktiver Luft gearbeitet wird.

§ 7.

Bei allen mit Radium und dessen Verbindungen, resp. in radioaktiver Luft beschäftigten Personen muß dreimal jährlich eine genaue Blutuntersuchung vorgenommen und registriert werden, nach deren Ergebnis beurteilt werden kann, ob die durchgeführten Schutzmaßnahmen genügend waren. Ist trotzdem eine zunehmende Schädigung des Blutbildes zu konstatieren, so sind die Betreffenden auf einem. anderen, ihrem Gesundheitszustande entsprechenderen Arbeitsplatz zu verwenden.

§ 8.

Bei zunehmenden gesundheitlichen Schädigungen der mit Radium und dessen Veribindungen, bezw. in radioaktiver Luft arbeitenden Personen ist durch den Arbeitgeber und die Heilfürsorgeorganisationen dafür zu sorgen, daß die Erkrankten ihren Urlaub, bezw. ihre Erholungszeit in entsprechenden Heilanstialten und Erholungsheimen womöglich bei günstigem Klimawechsel verbringen.

§ 9.

Die Dienstzeit zur Erreichung der vollen Pensionsbezüge ist für Bergleute in den Gruben, aus denen radiumhältige Erze gefördert werden mit 15 Jahren zu begrenzen.

§ 10.

Die mit Erlaß des Ministeriums für öffentliche Arbeiten vom 2. Juni 1926 den provisionierten Bergleuten und deren Hinterbliebenen der staatlichen Berg- und Hüttenwerke gekürzten Teuerungszulagen sind im vollen Ausmaße wieder zu gewähren, und zwar ohne Rücksicht auf ihren Privatbesitz, die Höhe des Prozentsatzes ihrer weiteren Erwerbsfähigkeit und das Einkommen der übrigen Familienmitglieder.

§ 11.

Die ärztliche Behandlung der an den schädlichen Folgen der Einflüsse des Radiums erkrankten Personen hat durch Spezialärzte zu erfolgen. Jene provisionierten Bergarbeiter, die die Frist zur Anmeldung bei der Werkskrankenkassa versäumten, sind in diese aufzunehmen. Wird ein Arbeiter nach Ablauf der einjährigen provisorischen Provisionierung bei der Überprüfung wieder für arbeitsfähig erklärt, so ist er wieder in den Betrieb einzustellen.

§ 12.

Mit der Durchführung dieses Gesetzes wird der Minister für öffentliche Arbeiten, der Minister für öffentliches Gesundheitsweisen und der Minister für soziale Fürsorge betraut.

§ 13.

Die dem Staate aus der Durchführung dieses Gesetzes erwachsenen Kosten haben in den Voranschlagsposten der Ministerien für öffentliche Arbeiten und für öffentliches Gesundheitswesen ihre Dekkung zu finden.

§ 14.

Das Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verlautbarung in Kraft.

Begründung

Mit der ständig sich ausbreitenden Heilbehandlung mit Radium und dessen Verwendung bei industriellen und gewerblichen Erzeugnissen ist die Zahl der Personen, die durch ihre Beschäftigung bei der Erzeugung und Heilbehandlung mit Radium selbst schwere gesundheitliche Schäden und frühen Tod erleiden, in erschreckender Weise gewachsen. Damit nicht die günstigen Heilerfolge der mit Radium behandelten Kranken andererseits erkauft werden durch frühes Siechtum und den Tod von Bergleuten in den Urangruben, von Personen, die in Radiumlaboratorien arbeiten, ebenso der Ärzte und ihres Hilfspersonals, welche die Radiumbehandlung durchführen, ist es notwendig, daß zum Schutze dieser Personen umfassende gesetzliche Maßnahmen getroffen werden. Die Ärzteschaft im deutschen Reiche stand bis vor Jahren der Radiumtherapie zögernd gegenüber, bis die schädigenden Wirkungen des Radiums auf die damit beschäftigten Personen durch Schutzmaßnahmen bedeutend gemildert werden konnten. Auch in Amerika und England ist man schon vor Jahren an die gesetzliche Festlegung entsprechender Schutzmaßnahmen geschritten.

In diesen beiden Staaten haben bereits die Gerichte entschieden, daß der Unternehmer, der in seinem Betriebe Personen der gesundheitsschädigenden Wirkung des Radiums aussetzt, für eintretende Schäden voll verantwortlich zu machen ist und vollen. Schadenersatz zu leisten hat, wenn er nicht alle Vorsichtsmaßregeln getroffen hat, die die Gefährdung abwenden können.

Die Bergleute in den staatlichen Urangruben in St. Joachimsthal sterben in ihrer Mehrzahl zwischen dem 26. und 40. Lebensjahre an den schädigenden Wirkungen des Radiums auf die Lungen uni auf die Bildungsstätten der raten Blutkörperchen, Groß ist auch die Zahl der mit Radium und seiner Herstellung beschäftigten Personen, die nach wenigen Jahren dieser Beschäftigung krank und erwerbsunfähig werden. Damit ist die Frage der gesetzlichen Schutzmaßnahmen gegen die schädigenden Wirkungen des Radiums eine dringende soziale Frage geworden, die sich im Rahmen der bestehen den Gesetze nicht klaglos regeln läßt und daher eine Regelung in einem eigenen Gesetze erfordert.

Prag, den 8. Mai 1928.

Geyer, Ing. Jung,

Knirsch, Dr. Wollschack, Szentiványi, Nitsch, Füssy, Dr. Korláth, Koczor, Dr. Holota, Krebs, Wenzel, Simm, Ing. Kallina, Weber, Siegel, Dr. Lehnert, Dr. Schollich, Matzner, Dr. Koberg, Dr. Keibl, Dr. Rosche, Horpynka,


Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1928.

II. volební období.
6. zasedání.

Překlad.

1570.

Návrh

poslanců J. Geyera, inž. R. Junga a druhů

na vydání zákona na ochranu osob zaměstnaných v závodech, kde se radium dobývá, zpracovává nebo kde se ho užívá.

Podepsaní navrhují:

Poslanecká sněmovno, račiž se usnésti:

Zákon

ze dne......................,

na ochranu osob zaměstnaných v závodech, kde se radium dobývá, zpracovává nebo kde se ho užívá.

Národní shromáždění republiky Československé usneslo se na tomto zákoně:

§ 1.

Ustanovení tohoto zákona platí pro všechny osoby zaměstnané v závodech, podnicích a léčebných űstavech, které radium dobývají, zpracovávají nebo ho užívají.

§ 2.

V místnostech s radioaktivním vzduchem nesmí se nikdo zdržovati déle než jest nezbytně nutno. Tyto místnosti musejí býti stále dobře větrány, případně dlužno pečovati o dostatečnou umělou ventilaci.

§ 3.

Potřebná místní opatření na obranu těchto osob budou upravena nařízením podle občasných výsledků vědeckého badání k zamezení škod na osobách, které se s radiem zabývají a přicházejí s ním do styku.

§ 4.

Nehledíc k místním ochranným opatřením nesmí denní pracovní doba osob pracujících s radiem, jeho sloučeninami nebo v radioaktivním vzduchu, přesahovati denně 7 hodin.

§ 5.

V neděle a kromě toho v každém týdnu na půl dne budiž zaměstnancům poskytnuto prázdno, aby se mohli zotaviti v přírodě a kromě toho dlužno jim ročně poskytnouti dovolenou aspoň po dvakráte 21 dnech nebo šestitýdenní. Kde takové rozdělení není možné, mají býti osoby pracující s radiem neb jeho sloučeninami nebo v radioaktivním vzduchu střídány každý druhý měsíc, nejdéle však každý třetí měsíc.

§ 6.

U sezonních podniků postačí zpravidla volné neděle, poskytne-li se pracovníkům po sezoně nejméně měsíční dovolená a pracuje-li se potom nejvýše polodenně s radiem a jeho sloučeninami nebo v radioarktivním vzduchu.

§ 7.

U všech osob, pracujících s radiem a jeho sloučeninami nebo v radioaktivním vzduchu musí býti třikrát ročně provedena a zapsána přesná zkouška krve, podle jejíhož výsledku lze posouditi, zdali provedená ochranná opatření stačila. Lze-li přesto konstatovati pokračující poškozování krve, dlužno těchto osob užíti na jiném pracovním místě více vyhovujícím jejích zdraví.

§ 8.

Při stoupajícím poškozování zdraví osob pracujících s radiem a jeho sloučeninami nebo v radioaktivním vzduchu mají se zaměstnavatelé a organisace pro léčebnou péči starati, aby nemocní strávili dovolenou nebo svůj pobyt na zotavenou ve vhodných léčebnách nebo zotavovnách, pokud možno za příznivé změny ovzduší!.

§ 9.

Služební doba k dosažení plných odpočivných prostředků budiž pro horníky v jamách, v nichž se vydobývají rudy obsahující radium, omezena na 15 let.

§ 10.

Drahotní přídavky vysloužilých horníků státních dolů a hutí a jejich pozůstalých, snížené výnosem ministerstva veřejných prací ze dne 2. června 1926, buďtež jim poskytnuty opět v plné výměře, a to bez zřetele na jejích soukromé jmění, na výší procentní sazby jejich další výdělečné způsobilosti a na příjem jiných členů rodiny.

§ 11.

Lékařské ošetřování osob onemocnělých škodlivými následky vlivu radia, budiž prováděno specialisty. Vysloužilí horníci, kteří promeškali lhůtu k přihlášce do závodní nemocenské pokladny, buďtež do ní přijati. Bude-li dělník po uplynutí jednoroční prozatímní výslužby po přezkoušení znovu uznán schopným práce, budiž znovu ustanoven v závodě.

§ 12.

Provedením tohoto zákona pověřují se ministerstvo veřejných prací, ministerstvo veřejného zdravotnictví a tělesné výchovy a ministerstvo sociální péče.

§ 13.

Náklady státu spojené s provedením tohoto zákona, buďtež uhrazeny rozpočtovými položkami ministra veřejných prací a veřejného zdravotnictví a tělesné výchovy.

§ 14.

Zákon nabývá účinnosti dnem vyhlášení.

Odůvodnění:

Jelikož se stále šíří léčení radiem a jeho užívání u průmyslových a živnostenských výrobků, hrozivě vzrostl počet osob, které pro své zaměstnání při výrobě radia a léčení radiem samy trpí těžké škody na zdraví a brzy umírají. Aby úspěšné výsledky léčení nemocných, u kterých se užívá radium, nebyly vykoupeny brzkým chřadnutím a smrtí horníků v uranových dolech, osob pracujících v radiových laboratořích, jakož i lékařů a jejích výpomocného personálu, kteří léčení radiem provádějí, jest nutno, aby na ochranu těchto osob byla vydána obšírná zákonná ustanovení. Lékaři v německé říši ještě před několika lety zdráhali se užívati radiové therapie, dokud ochrannými opatřeními nebudou moci býti značně zmírněny škodlivé účinky radia na osoby s ním zaměstnané. I v Americe a v Anglii přikročilo se jíž před lety k vydání zákonů na hodná ochranná opatření.

V těchto obou státech jíž soudy rozhodly, že podnikatel, jenž ve svém podniku vydává osoby zdraví škodlivým účinkům radia, jest plně odpovědný za škody, které tím povstaly, a musí úplně nahraditi škodu, neučinil-li všech vhodných opatření, která by mohla odvrátiti ohrožování radiem.

Horníci ve státních uranových dolech v Jáchymově umírají většinou mezi 26. a 40. rokem svého věku škodlivými účinky radia na plíce a na místa, kde se tvoří červené krvinky. Rovněž jest velký počet osob zaměstnaných s radiem a jeho výrobou, které po několika letech tohoto zaměstnání onemocní a stanou se výdělečně neschopnými. Proto se otázka zákonitých ochranných opatření proti škodlivým účinkům radia stala naléhavou sociální otázkou, jež se nedá bezvadně upraviti v mezích platných zákonů a proto vyžaduje, aby byla upravena zvláštním zákonem.

V Praze, dne 8. května 1928.

Geyer, inž. Jung,

Knirsch, dr. Wollschack, Szentiványi, Nitsch, Füssy, dr. Korláth, Koczor, dr. Holota, Krebs, Wenzel, Simm, inž. Kallina, Weber, Siegel, dr. Lehnert, dr. Schollich, Matzner, dr. Koberg, dr. Keibl, dr. Rosche, Horpynka,

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